Managed Server, IT-Systemhaus oder selber administrieren?
Wird die eigene Website irgendwann umfangreicher und komplexer, kommt man mit den Standard-Webhosting-Lösungen ziemlich bald an seine Grenzen. Webhoster bieten meistens nur ein Standard-Packet an Server-Diensten an, zumeist bestehend aus einem Webserver wie Apache oder Nginx, eine Script-Sprache wie PHP und einen Datenbankserver wie MySQL oder MariaDB.
Schnell entsteht aber der Wunsch, auch andere Server-Dienste nutzen zu können wie beispielsweise eine In-Memory-Datenbank wie Redis oder einen Suchserver wie Elasticsearch. Für manch einen Anwendungsfall ist die Installation solcher Dienste oder der Betrieb eigener Server-Dienste sogar zwingend notwendig.
In diesem Fall stellt sich die Frage: Was ist die beste Lösung? Sich selber um die IT-Administration kümmern, einen Managed Servers buchen oder gar die Komplettlösung mittels IT-Systemhaus?
Server selber administrieren
Viele neue Unternehmen greifen auf den Weg zurück, ihre Server-Umgebung selber zu installieren und zu administrieren. Der klare Vorteil sind natürlich die Kosten, da nur vergleichsweise wenig für die Anmietung von Root-Server investiert werden muss. Man erhält die vollständige Kontrolle und kann sämtliche gewünschte Dienste installieren, exakt in der Konfiguration die benötigt wird.
Der große und oftmals unterschätze Nachteil ist der entstehende Arbeitsaufwand. Mit der großen Freiheit der Root-Server kommt auch die Verantwortung. Man ist verantwortlich, dass die Server korrekt konfiguriert sind. Angriffe müssen fortlaufend überwacht und abgewehrt werden und Updates, insbesondere sicherheitsrelevante, müssen zeitnah installiert werden. Ebenso ist nicht zu unterschätzendes Know-How notwendig, um die Server-Konfiguration korrekt hinzubekommen.
Gerade den fortlaufenden Arbeitsaufwand darf man nicht unterschätzen, denn meistens kommt es zu Störungen und Ausfällen, wenn Wochenende ist oder der eine System-Administrator im Urlaub sich befindet. Fällt damit die Server-Infrastruktur längere Zeit aus, kann dies sich entsprechend negativ auf den Umsatz des Unternehmens auswirken.
Managed Server
Viele Webhoster bieten sogenannte Managed Server an. Damit mietet ihr einen oder mehrere Server oder vServer vom Webhoster. Die Administration, sprich, das Setup, das Updaten und das Monitoring übernimmt dabei der Webhoster.
Die Preise für managed vServer beginnen bereits bei preiswerten 15 Euro pro Monat.
Vorteil bei dieser Option ist der geringe Arbeitsaufwand für euch: Der Anbieter kümmert sich um die Administration und den korrekten Betrieb eurer Server.
Damit dies für solch ein günstigen Preis überhaupt möglich ist, gibt es nur „Stangenware“: Meistens kann man zwischen einer paar verschiedenen Technologie-Stacks auswählen, die betrieben werden können. Auch kann manchmal noch der ein oder andere Serverdienst hinzugebucht werden. Eigene Wünsche oder gar eigene Server-Dienste können hierbei nicht umgesetzt werden.
Ebenso bieten Managed Server oftmals kaum oder keine Optionen für die Skalierung an: Der Betrieb der Server-Dienste redundant auf mehreren Servern bietet sich sowohl für den Fehlerfall an, damit die Dienste ohne Unterbrechung weiterlaufen können, als auch zur Verteilung der Lasten, insbesondere bei Lastspitzen. Da diese Konfiguration oft nicht ganz einfach ist, ist sie bei vielen managed Server-Angeboten nicht vorhanden.
IT-Systemhaus
IT-Systemhäuser, wie beispielsweise Sentinel - IT Systemhaus Hamburg, bieten betriebsfertige IT-Komplettlösungen an, die oftmals auf den Kunden abgestimmt sind. In enger Kooperation mit dem Systemhaus definiert man die Anforderungen der IT-Anwendung. Das Systemhaus übernimmt dann in der Regel die Installation, die Wartung und die Überwachung der Anwendung. Störungen sollen dabei idealerweise nicht auftreten und falls doch, schnell behoben werden.
Dies ist natürlich die Premium-Variante, da zuverlässige Experten sich um den störungsfreien Betrieb der Server kümmern. Solch ein Service hat natürlich einen gewissen Preis, kann aber auch eine sehr lohnende Investition sein: Man selbst kann sich auf das Geschäft konzentrieren und/oder auf die Weiterentwicklung seiner Anwendungen, und man muss sich nicht mit aufwendiger Serveradministration rumärgern. Ebenso bedeuten IT-Systemhäuser oftmals ein Plus an Sicherheit, was gerade bei der Verarbeitung von sensitiven Kundendaten wichtig ist.
Ein IT-Systemhaus hat ebenfalls den Vorteil, dass man einen kompetenten Ansprechpartner bei der Auswahl neuer Technologie hat. Zu entscheiden, welches Datenbanksystem das korrekte für eine neue Anwendung ist, ist nicht trivial. Dort einen Anbieter mit viel Erfahrung zu haben, mit dem man das Szenario durchspielen kann, kann einem viele Probleme abnehmen.
Autor: Nils Reimers