Erfahrung, Kompetenz, kreatives Denken: die wichtigsten Programmierer-Qualifikationen
Programmierer werden überall gebraucht! Unsere Welt wird zunehmend digitaler, ohne Website, Blog, Online-Marktplatz wie auch Anbindung an soziale Medienplattformen kommt heute kein Unternehmen mehr aus. Aus diesem Grund ist der Beruf nicht nur gefragt, sondern bietet in der Tat sehr gute Karrierechancen und Zukunftsaussichten – sofern der Programmierer über die wichtigsten Kompetenzen sowie Qualifikationen verfügt und sich zudem von der Konkurrenz und Flut an Mitbewerbern absetzen kann.
Soft-Skills sind ebenso relevant wie technische Fähigkeiten
Wer eine neue Karriere anstrebt, muss sich darüber im Klaren sein, welche Kompetenzen notwendig sind, um sich eine Stelle auf dem Arbeitsmarkt sichern zu können. Generell unterscheiden sich Qualifikationen in Kompetenzen, Erfahrungen und sogenannte Soft-Skills, die alle sowohl in der Bewerbung wie auch beim Bewerbungsgespräch zum Tragen kommen. Gerade für Programmierer sind technische Fähigkeiten natürlich besonders relevant, sei es zur Programmierung im Back-End oder Front-End von Webseiten. Was neben der Erwähnung von Programmiersprachen oft keine Erwähnung findet ist die Relevanz von Englischkenntnissen. Die meisten Quellcode-Elemente sind ebenso Englisch wie auch die meisten Tutorials, selbst wenn es heutzutage viele Informationen auf Deutsch gibt. Die Recherche nach Lösungen im Internet ist einfacher, wenn englisches Material verstanden wird, und auch zahlreiche Fachliteratur ist nur in englischer Originalausgabe erhältlich.
Warum Kreativität auch für Programmierer wichtig ist
Neben rein technischen Voraussetzungen, die ganz einfach erlernt und praktiziert werden müssen, kommen aber weitere Kompetenzen zum Tragen, die den Berufsweg erleichtern und die Karrierechancen erhöhen. Zunächst muss ein Programmierer natürlich Begeisterung für die technologische Welt mitbringen sowie eine Affinität für Computer und das Internet. Wer mit neuer Technologie ständig auf Kriegsfuß steht, wird es schwer haben in der Branche Fuß fassen zu können. Ebenfalls wichtig sind beim Berufsbild Logik sowie kreatives Denken. Während ein Programmierer kein Mathe-Genie zu sein braucht, ist das Verstehen und Bewältigen komplexer Zusammenhänger durchaus notwendig.
Weshalb aber ist Kreativität gefragt, um im Beruf gute Aussichten zu haben? Ganz einfach: Programmierung und Marketing sind nur scheinbar getrennte Aufgabenbereiche. Während die Ausbildung diese beiden Bereiche deutlich abgegrenzt und auch in Kreativ- und Marketingagenturen die Aufgabenfelder klar definiert sind, stellt der Akt des Programmierens selbst eine kreative Leistung dar. In der Realität geht das Programmieren weit darüber hinaus einer Maschine technische Befehle zur Umsetzung zu vermitteln. Konzeption, individuelle Spezifikationen und kreative Lösungsansetze, besonders bei Testphasen und Fehlerbehebung, sind Bereiche, in denen sich erfolgreiche Webentwickler als Querdenker beweisen können. Immerhin geht es auch darum, dem Endnutzer und individuell sehr unterschiedlichen Zielgruppen gut lesbare und einheitliche Quelltexte zu liefern und Anweisungen zu geben, die auch ohne deren technisches Verständnis leicht umzusetzen sind.
Kreative Köpfe beschäftigen sich stets mit der Frage, wie sich ein Web-Auftritt von dem der Konkurrenz abheben kann, wettbewerbsfähig bleibt, den Konsumenten nicht nur informiert sondern auch unterhält, einfach navigieren lässt und veränderten Marktbedingungen flexibel anpasst. In einer schnelllebigen Welt bedarf es ständig neuer Ideen und Innovationen, um sich von der Masse abzusetzen, Trends zu erkennen und Aufmerksamkeit zu erwecken, gerade wenn es um das Gestalten von neuen Promotionen oder smarten Automatisierungsprozessen geht.
Technische Fähigkeiten für den Frontend- und Backend-Bereich
Wer professionell Internetseiten entwickeln möchte, muss selbstverständlich in den wichtigsten Programmiersprachen versiert sein. Ein gutes Verständnis von HTML, CSS, XML und XSLT, JavaScript und AJAX sowie PHP5 und PHP7 ebenso wie projektorientiertes Programmieren gehören laut der European Webmasters Association zu den absoluten Grundkenntnissen. Je nach Arbeitsfokus sollten Frontend-Entwickler zudem über Fähigkeiten und Erfahrung in Responsive Design, dem Programmieren von dynamischen Webseiten sowie client-seitigen und Server-seitigen Frameworks und Libraries besitzen. Bootstrap, YAML, jQuery, PHP-Symfony, Cake-PHP sind dabei nur einige der relevanten Frameworks, die es in dem Zusammenhang zu nennen gilt.
Backend-Entwickler spezialisieren sich auf HTTP- und HTTPS-Protokolle, sollten server-seitige Programmiersprachen wie Ruby und Java und Frameworks wie Ruby on Rails oder Zend Framework beherrschen sowie die Besonderheiten von verschiedenen Datenbanksystemen wie Oracle, Microsoft SQL oder PostGres kennen.
Nichts geht über Erfahrung und Eigeninitiative
Neben technischen Fähigkeiten und Soft-Skills wie Logik und Kreativität ist für einen erfolgreichen Werdegang aber besonders ein Bereich wichtig, den sich niemand über Nacht aneignen kann: Erfahrung ist das A und O einer Programmierkarriere, und diese kann sich nur durch stete Praxis und eigenes Engagement angeeignet werden. Neben der Ausbildung an sich gibt es viele Möglichkeiten, den persönlichen Erfahrungsschatz zu vergrößern. Mit der persönlichen Webseite experimentieren und diese ständig zu erweitern ist ebenso hilfreich wie beispielsweise eigene Software als Open-Source Projekt zur Verfügung zu stellen. Personalleiter und Manager legen bei der Anstellung neuer Webentwickler Wert darauf, wie viele Projekte ein Kandidat vorweisen kann und wie sehr dieser sich selbst engagiert, um seine persönlichen Erfahrungen zu erweitern.
Den Job bekommt, wer über den Tellerrand hinausdenkt
Fest steht: Kaum ein Berufsfeld bietet derart vielfältige Berufschancen und Einsatzgebiete – sei es als freiberuflicher Programmierer und Webdesigner, im IT-Bereich kleinerer eigenständiger Firmen und Agenturen wie auch in großen Betrieben und Technologie-Unternehmen. Allerdings wächst auch die Zahl der Mitbewerber stetig an, weshalb es für Berufseinsteiger wie auch erfahrene Programmierer wichtig ist aus der Masse herauszustechen. Dies gelingt zunächst durch einen bestechenden Lebenslauf, der nicht nur die wichtigsten technischen Kenntnisse und Programmiersprachen reflektiert, sondern auch praktische Erfahrungen listet, besonders im Bereich persönlicher Projekte. Soft-Skills werden in der Berufswelt immer wichtiger, weshalb auch Engagement, Eigenmotivation, Disziplin, Teamgeist, Logik und kreatives Denken betont werden sollten, selbst wenn Kreativität nicht zu den klassischen Qualifikationen eines Programmierers gehörte. Mittlerweile mischen sich die Aufgabenbereiche stark und wirken übergreifend, weshalb bei begehrten Arbeitsplätzen sicherlich der Programmierer den Zuschlag erhält, der es versteht, unkonventionell und über den technischen Tellerrand hinausgehend zu denken.
Autor: Nils Reimers